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Anstieg der Suizide in Vorarlberg

Anstieg der Suizide in Vorarlberg

In den letzten zwei Jahren kam es zu einem auffallend hohen Anstieg der Suizide in Vorarlberg. Das ist das Ergebnis des aktuellen Suizidberichts des aks, der anlässlich des Welttages der Suizidprävention am 9. September präsentiert wurde.

 

„Der Anstieg kann nicht auf einen einzigen Grund zurückgeführt werden“, betont Reinhard Haller, Autor des Berichts „sondern beruht auf vielen `kleinen` Ursachen.“ Dazu zählen zum Beispiel die allgemein schlechte Stimmungslage in unserer Gesellschaft, die Nachwirkungen der Pandemie, Drogensucht oder der Anstieg der Suizide speziell bei Frauen in Vorarlberg. „Auch die Ursachen für die Zunahme von Frauensuiziden erweisen sich als vielschichtig“, erklärt Isabel Bitriol-Dittrich, Autorin des Berichts: „Nicht zuletzt wirken sich jedoch aktuelle gesellschaftliche Veränderungen genauso negativ auf die psychische Gesundheit von Frauen jeden Alters aus.“

 

Was also tun?

Die Autoren und die Autorin des Suizidberichts sind sich einig, dass der Anstieg der Suizide zu einer Weiterentwicklung der Suizidpräventionsprogramme in Vorarlberg führen sollte. Sie regen außerdem eine Verbesserung der Präventionsmaßnahmen besonders im Ausbildungs- und Schulungsbereich und bei den Sozial- und Gesundheitsberufen an.

 

„Wir dürfen die Ziele nicht aus den Augen verlieren: Bewusstseinsbildung in Richtung Enttabuisierung, psychosoziale Gesundheitskompetenz steigern und vor allem früheres Hilfesuchverhalten vorantreiben. Auch müssen Angebote, wie die `Erste Hilfe für die Seele Seminare` in der breiten Öffentlichkeit weiter bekannt gemacht werden“, sieht Oliver Rohrer, Leiter der Psychosozialen Dienste des aks, den Handlungsbedarf.

Vor allem schnelle, professionelle Hilfe anzubieten, kann suizidpräventiv wirken, betont auch Albert Lingg, Autor des Berichts: „Um schnelle, professionelle Hilfe auch in Zukunft zu gewährleisten, hat die Kooperation der aks- und der promente Gesundheitsdienste mit dem SpDi einen wichtigen Schritt gesetzt.“ Er fordert zudem einen weiteren Ausbau dieser: „ So wie gegenwärtig für den Spitalsbereich in Diskussion gesetzt, wird man auch im extramuralen Bereich um strukturelle Veränderungen nicht herumkommen.“

 

Die aktuelle Ergebnisse im Überblick

    • Während die Suizidzahlen national kaum stiegen, nahmen diese in Vorarlberg in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich zu.
    • Im Vorjahr wurden für unser Bundesland 64 Suizide registriert. Das bedeutet, wie schon im Jahr zuvor, eine Steigerung um 10 Fälle.
    • Das Ziel der WHO die Suizidrate unter 15 zu drücken, wurde seit 2006 in Vorarlberg mit einer Ausnahme 2010 durchgehend erreicht. Heuer liegt die Suizidrate mit 15,6 darüber.
    • In Vorarlberg fällt 2024 zudem eine deutliche Zunahme weiblicher Suizide um 10 Opfer auf – die absolute Zahl männlicher Suizide blieb hingegen auf gleichem Niveau.
    • Bei den absoluten Zahlen in Vorarlberg zeigt sich, dass die meisten Suizide im mittleren Lebensalter zu verzeichnen sind. Die Betroffenheit der über 65jährigen ist ähnlich hoch wie in ganz Österreich.
    • Im Jahr 2024 wurden in Vorarlberg 1 Kindersuizid registriert. Die im Jahr zuvor noch besondere Betroffenheit Jugendlicher und junger Erwachsener ist für das Berichtsjahr 2024 nicht zu verzeichnen.

 

Hier geht’s zum Suizidbericht 2024

Veröffentlicht am:
08. Sep. 2025
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