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Gelenkschutz und Hilfsmittel sind in der Behandlung rheumatischer, orthopädischer und neurologischer Erkrankungen ein wichtiger Bestandteil der Therapie geworden, so die Ergotherapeutin Katja Wehrmann von der Neurologischen Reha der aks gesundheit.

 

Was ist Gelenkschutz?

Wehrmann: Gelenkschutz ist der schonende Einsatz der Gelenke im Alltag und in der Arbeit. Es sind Maßnahmen, die die Gelenke vor zu starker Beanspruchung, vor Fehl- oder Überbelastung schützen. Auch Schienen dienen dem Gelenkschutz. Sie werden von Ergotherapeutinnen oder Ergotherapeuten angefertigt.

 

Warum müssen die Gelenke speziell geschützt werden?

Wehrmann: Bei rheumatischen, orthopädischen oder neurologischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen, bringen schon geringste Fehlstellungen große Einschränkungen in der Beweglichkeit mit sich. Ziel ist es die Gelenkfunktion so lange wie möglich zu erhalten, damit die Selbstständigkeit bei den Anforderungen des täglichen Lebens bestehen bleibt. Im Endeffekt wird durch den schonenden Einsatz der Gelenke versucht, Schmerzen zu verringern und die Abhängigkeit von fremder Hilfe zu vermindern.

 

Wie wird Gelenkschutz erreicht?

Wehrmann: Gelenkschutz wird erreicht durch den gezielten Einsatz von vorbeugenden Alltagshilfen, sowie durch gelenkentlastende Arbeitsweisen bei vielen Tätigkeiten. Betroffene Erkrankte können durch die Einhaltung von Gelenkschutzprinzipien aktiv zu einem günstigeren Verlauf ihrer Krankheit beitragen.

 

Was sind das für Prinzipien, und können sie uns einige nennen?

Wehrmann: Wichtig ist, ein Gleichgewicht zwischen Ruhe und Belastung zu finden. Man sollte auch die Arbeit gut organisieren und Pausen einlegen. Außerdem sollten monotone Arbeiten durch wechselnde Arbeitshaltungen aufgelockert werden. Generell sollten dynamische Tätigkeiten (Bewegung) statischen Tätigkeiten (Haltearbeiten) vorgezogen werden: Verwenden sie z. B. eine Buchstütze, statt das Buch selbst zu halten.

 

Helfen Schienen im Alltag?

Wehrmann: Falls sie eine durch eine Ergotherapeutin oder einen Ergotherapeuten angepasste Schiene oder eine vom Arzt verordnete Schiene besitzen, verwenden sie diese für schwere Alltagstätigkeiten. Arbeitsschienen dienen z. B. dazu, die Handkraft zu verbessern und führen nicht zwangsläufig zu einem Muskelabbau.

 

Gibt es noch weitere Prinzipien für den Gelenkschutz?

Wehrmann: Die richtige Arbeitshöhe ist bei allen Tätigkeiten, die ein längeres Sitzen oder Stehen erfordern, von entscheidender Bedeutung. Weiters sind tägliche Bewegungsübungen wichtig für die gesamte Mobilität. Auf keinen Fall sollten dabei Alltagsverrichtungen als Ersatz für die gezielten Bewegungsübungen angesehen werden.

 

Wie sieht es mit schweren Lasten aus?

Wehrmann: Diese sollten auf mehrere größere Gelenke verteilt werden. Tragen sie lieber einen Rucksack mit ihren Einkäufen als eine Tasche in einer Hand. Auch Stoß- und Schlagbewegungen sollten vermieden werden (Abhilfe z. B. durch Lenkstange mit weichen Handpolstern beim Fahrrad, oder einem Standmixer in der Küche). Nutzen Sie Hilfsmittel, bzw. Alltagshilfen.

 

Was wird unter diesen Alltagshilfen verstanden?

Wehrmann: Manchmal ist es notwendig, technische Hilfen einzusetzen, um eine Tätigkeit zu erleichtern oder sogar wieder möglich zu machen. Eine Möglichkeit sind Gegenstände mit verdickten Griffen. Dicke Griffe lassen sich besser anfassen und der Druck auf die Fingergelenke wird reduziert. So wird auch mit wenig Kraft kraftvolles Zupacken möglich.

 

Was gibt es noch für Hilfsmittel?

Wehrmann: Es gibt für sehr viele Alltagstätigkeiten Hilfsmittel: Strumpfanziehhilfen, Schreibhilfen, spezielle Scheren, elastische Schnürsenkel zum einfachen Einschlüpfen, Flaschenöffnerdrehhilfen, Deckelöffner, Knöpfhilfen, Rheuma-Messer, Gesäßabputzhilfen etc.

 

Zu welchen Hilfsmitteln raten Sie?
Wehrmann:
Am Besten erfährt man durch eine individuelle Beratung einer Ergotherapeutin oder eines Ergotherapeuten, was je nach Krankheitsbild das Richtige ist. Es kommen Bewegungsübungen zum Einsatz, individuelle Anpassung von Schienen, Hilfsmittelberatung und Versorgung und eine Hilfsmittelgebrauchsschulung, so dass je nach Krankheitsbild die Patientinnen und Patienten optimal versorgt sind. Die Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten der aks Neurologischen Reha beraten Sie gerne.

Veröffentlicht am:
09. Okt. 2013
Lebensphasen:
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